Die Sage von der Entstehung des Rasteder Wappens

 

Im 11. Jahrhundert lebte im Bereich des heutigen Rastede Graf Huno mit seiner Frau Willa und seinem Sohn Friedrich. Graf Huno war ein sehr gottesfürchtiger Mann. Er hatte im Jahre 1059 die St-Ulrichs-Kirche erbaut und verbrachte viel Zeit damit zu beten und Gottes Gebote zu befolgen.

Eines Tages rief der Kaiser alle Fürsten zu einem Reichstag nach Goslar. Graf Huno, der Gott mehr diente als dem Kaiser, war durch gute Taten verhindert und folgte der Einladung des Kaisers nicht. Als der Reichstag eröffnet wurde, stellte man fest, dass Graf Huno fehlte. Andere Fürsten, die Graf Huno wegen seiner guten Taten beneideten, wollten ihm Böses antun und sagten dem Kaiser, dass Huno ein Aufrührer und Rebell sei und deshalb nicht gekommen wäre.

Da wurde der Kaiser sehr zornig und schickte einen Boten zu Graf Huno. Huno sollte sofort zum Reichstag kommen und einen Kämpfer mitbringen. Dieser Kämpfer sollte sich auf Leben und Tod mit einem Kämpfer des Königs messen; das sollte die Strafe für sein Fernbleiben sein.

Nun zog Graf Huno mit seinem Gefolge nach Goslar. Sein Sohn Friedrich war auch dabei; er sollte der Kämpfer für Huno sein. Der Kämpfer des Königs aber war ein Löwe, der wenig zu fressen bekam, damit er gut kämpfen konnte. Als Graf Huno erfuhr, dass sein Sohn Friedrich gegen einen Löwen kämpfen sollte, war er sehr traurig. Aber er vertraute auf Gott und gelobte, ein Kloster zu bauen, wenn sein Sohn den Kampf gewinnen würde.

In der Nacht vor dem Kampf bereitete sich Friedrich gut vor. Er wusste, dass man durch Klugheit und Scharfsinn auch rohe Kräfte überwinden kann. Deshalb baute er aus Stroh einen Mann und füllte ihn mit den Gedärmen von Tieren.

Als der Kampf am nächsten Morgen begann, stellte Friedrich den Strohmann auf den Kampfplatz und versteckte sich hinter ihm. Der Löwe wurde aus seinem Käfig herausgelassen und stürzte sich sofort auf den Strohmann. Da trat Friedrich hervor und tötete den Löwen mit seinem Schwert.

Der Kaiser war sehr froh und schenkte Friedrich einen Ring und viele Ländereien. Dann tauchte er sein Schwert in das Blut des Löwen und zog mit der Schwertspitze zwei Linien auf Friedrichs Schild, Das sind die zwei "Blutbalken" im Rasteder Wappen.

Nachdem sie nach Hause gekommen waren erfüllte Graf Huno sein Versprechen und gründete das Rasteder Kloster, das im Jahre 1091 geweiht wurde.

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